Die Historie des Bunkers direkt neben dem MUCA-Hauptgebäude in der Hotterstraße in München geht bis ins Jahr 1941 zurück. Hier wurde der Bauantrag für den Luftschutzbunker an die Stadt München gestellt. Ein Jahr darauf wurde der Bunker unter der Leitung des Landesbauamts errichtet. Als die Stadt München den Hochbunker nach dem Krieg übernahm, wurde dieser kurzzeitig für eine Obdachlosenfürsorge zur Verfügung gestellt. Nur wenig später, im Jahr 1946, wurde er dann als Hotel vermietet.
1950 wurde das Pachtverhältnis des „Bunkerhotels“ aufgelöst und die ehemaligen Besitzer, das Damenstift St. Anna, forderten die Rückgabe des Grundstücks ein. Das Damenstift vermietete anschließend Teilflächen an die Stadt, denn durch einen geplanten Ausbau der Hotterstraße wurden zusätzliche Grundstücksflächen benötigt. 2009 wurde der Hochbunker schließlich von seiner Zweckbestimmung befreit.
Einige Jahre wurde das einzigartige Bauwerk sich selbst überlassen, bis 2012 ein ganz neues Konzept dem kantigen Objekt neues Leben einhauchte. Eine Diskothek zog in das alte Gebäude ein und „Herr Hotter“ wurde schnell eine angesagte Adresse des Münchner Nachtlebens, wenn auch nur auf Zeit. Der Club wurde aufgrund von Anwohnerbeschwerden und Lärmbelästigung bereits nach ca. sechs Monaten wieder geschlossen. Seit 2013 stand der Bunker leer. Seit 2019 wird dieser charakteristische Bau vom Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) immer wieder neu inszeniert und mit modernen Installationen und Werken zum Leben erweckt.
Ab Ende Oktober 2023 bis Ende Januar 2024 wurde der Bunker zu einer kulturellen Schatzkammer ganz besonderer Art. Im Rahmen der großen Damien Hirst Solo-Show im MUCA war hier das Kunstwerk „For the Love of God (2007)“ ausgestellt. Der weltberühmte Platinabguss eines menschlichen Schädels, besetzt mit 8.601 Diamanten mit einem Gewicht von insgesamt 1.106,18 Karat, wurde in einer Glasvitrine in Szene gesetzt und entfaltete hier in der außergewöhnlichen Architektur des ehemaligen Luftschutzbunker eine besondere Ausstrahlung.
Ab Oktober 2022 präsentierte das MUCA knapp ein Jahr lang die Ausstellung „City Lights“ des niederländischen Tape-Art-Künstlers Max Zorn im MUCA-Bunker. Zorn erschafft mit einem vermeintlichem Alltagsgegenstand, dem Paketband, eigenständige Bildwelten auf Leuchtkästen, die in dem Bunker ihre magische Wirkung entfalteten.
Davor wurde der charakteristische Bunker-Bau mit modernen Installationen, Graffitis und aufwendigen Wandbildern in einer gemeinsamen Ausstellung der Künstler*innen L.E.T., ZEUS, STOHEAD, WANDAL, MINA MANIA, LADY AIKO, SWOON und VHILS neu insziniert. Hierdurch wurde der Bunker zu einer Art Historienüberblick der Entwicklungsgeschichte von Street Art, wodurch die Besucher*innen den Weg einer urbanen und modernen Kunstform in München und auf der ganzen Welt ergründen konnten.