In der großen Damien Hirst Solo-Show „The Weight of Things“ vom 26. Oktober 2023 bis einschließlich 24.November 2024 in den MUCA Halls waren insgesamt sieben Werke aus seiner „Spin Paintings“- Serie zu sehen. Für diese Serie entwickelte Hirst eigens einen Apparat, der mittels Zentripetalkraft Farbe auf kreisförmiger Leinwand verteilt. Entlang der großen Wand im Erdgeschoss des MUCA hatten diese farbenreichen, großformatigen Leinwände einen exponierten Ort in der Gesamtausstellung gefunden. Neben ihrer Dimension faszinierte ihre mechanische Rotation die Betrachter*innen bereits beim Betreten der Ausstellungshalle.
„Die Bewegung impliziert gewissermaßen Leben: In dem Moment, in dem sie aufhören, beginnen sie zu verrotten und zu stinken.“
Damien Hirst über seine „Spin Paintings“
Damien Hirst beginnt für seine Serie der „Spin Paintings“ ab 1992 zu experimentieren. Seinen Spin-Apparat entwickelt er zwei Jahre später während eines Stipendiums in Berlin. Hierzu nutzt Hirst die Zentripetalkraft, um die Farbe auf kreisförmigen Leinwänden zu verteilen. Das Endergebnis hängt dabei von der Geschwindigkeit, der Dauer der Rotation, der Fließfähigkeit der Farbe und der Farbauswahl ab.
„Ich mache sie wirklich gerne. Und ich mag die Maschine, und ich mag die Bewegung sehr. Jedes Mal, wenn sie fertig sind, will ich unbedingt noch eines machen. [Sie sind] kindisch… im positiven Sinne des Wortes“, so Hirst.
Die zufällige Kompositionstechnik dieser Spin Paintings steht im Gegensatz zu den Spot Paintings von Hirst, aber beide sind Variationen der Idee einer imaginären mechanischen Malerei.
Hirsts Spot Paintings bestehen aus Punkten einheitlicher Größe, aber in unterschiedlichen Farben, angeordnet nach einem strengen geometrischen Raster. Mit dieser Serie begann Damien Hirst bereits während seiner Studienzeit und setzte sich rund 20 Jahre damit auseinander. Im Laufe der Jahre verfeinerte er den schöpferischen Prozess und entfernte nach und nach jede Spur menschlicher Intervention, bis die Werke wie von einer Maschine gemalt worden zu sein schienen. Die Titel der Bilder wurden zufällig aus einem Katalog eines Pharmaunternehmens ausgesucht.
Die Spin Paintings tragen alle lange Titel, die mit „Beautiful“ beginnen und mit „Painting“ enden.
Außerdem zeichnen sie sich durch ihre leuchtenden Farben aus.
Im MUCA waren beispielsweise Spin Paintings mit folgenden Titeln ausgestellt:
2020 kooperierte Damien Hirst mit dem Messenger-Dienst Snapchat. So können Nutzer*innen ihre eigenen Spin Paintings virtuell erstellen und teilen.