In der großen Damien Hirst Solo-Show „The Weight of Things“ in den MUCA Halls sind insgesamt sieben Werke aus seiner „Spin Paintings“- Serie zu sehen. Für diese Serie entwickelte Hirst eigens einen Apparat, der mittels Zentripetalkraft Farbe auf kreisförmiger Leinwand verteilt. Entlang der großen Wand im Erdgeschoss des MUCA haben diese farbenreichen, großformatigen Leinwände einen exponierten Ort in der Gesamtausstellung gefunden. Neben ihrer Dimension fasziniert ihre mechanische Rotation die Betrachter*innen bereits beim Betreten der Ausstellungshalle.
„Die Bewegung impliziert gewissermaßen Leben: In dem Moment, in dem sie aufhören, beginnen sie zu verrotten und zu stinken.“
Damien Hirst über seine „Spin Paintings“
Damien Hirst beginnt für seine Serie der „Spin Paintings“ ab 1992 zu experimentieren. Seinen Spin-Apparat entwickelt er zwei Jahre später während eines Stipendiums in Berlin. Hierzu nutzt Hirst die Zentripetalkraft, um die Farbe auf kreisförmigen Leinwänden zu verteilen. Das Endergebnis hängt dabei von der Geschwindigkeit, der Dauer der Rotation, der Fließfähigkeit der Farbe und der Farbauswahl ab.
„Ich mache sie wirklich gerne. Und ich mag die Maschine, und ich mag die Bewegung sehr. Jedes Mal, wenn sie fertig sind, will ich unbedingt noch eines machen. [Sie sind] kindisch… im positiven Sinne des Wortes“, so Hirst.
Die zufällige Kompositionstechnik dieser Spin Paintings steht im Gegensatz zu den Spot Paintings von Hirst, aber beide sind Variationen der Idee einer imaginären mechanischen Malerei.
Hirsts Spot Paintings bestehen aus Punkten einheitlicher Größe, aber in unterschiedlichen Farben, angeordnet nach einem strengen geometrischen Raster. Mit dieser Serie begann Damien Hirst bereits während seiner Studienzeit und setzte sich rund 20 Jahre damit auseinander. Im Laufe der Jahre verfeinerte er den schöpferischen Prozess und entfernte nach und nach jede Spur menschlicher Intervention, bis die Werke wie von einer Maschine gemalt worden zu sein schienen. Die Titel der Bilder wurden zufällig aus einem Katalog eines Pharmaunternehmens ausgesucht.
Die Spin Paintings tragen alle lange Titel, die mit „Beautiful“ beginnen und mit „Painting“ enden.
Außerdem zeichnen sie sich durch ihre leuchtenden Farben aus.
Im MUCA sind derzeit beispielsweise Spin Paintings mit folgenden Titeln ausgestellt:
Finden Sie heraus, welche Farbkombinationen sich hinter diesen extravaganten Titeln verbergen:
ERLEBEN SIE HIRSTS SPIN UND SPOT PAINTINGS IM MUCA MÜNCHEN!
2020 kooperierte Damien Hirst mit dem Messenger-Dienst Snapchat. So können Nutzer*innen ihre eigenen Spin Paintings virtuell erstellen und teilen.