Erstmals in Deutschland waren einige der ikonischsten Werke von Damien Hirst vom 26. Oktober 2023 bis einschließlich 24.November 2024 in einer großen Solo-Ausstellung im Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) zu sehen.
„For the Love of God“ (2007), Damien Hirsts berühmter Platinabguss eines menschlichen Schädels, besetzt mit 8.601 Diamanten, war ebenfalls in der großen Überblicksausstellung des Künstlers im MUCA zu sehen, in einer Sonderausstellung zeitlich limitiert bis Ende Januar 2024.
Der Diamantenschädel verkörpert Hirsts Faszination für Diamanten und unterstreicht die ihnen innewohnende Ungewissheit über ihren Wert. Es konfrontiert mit dem Wettbewerbscharakter der Diamantenindustrie und der kapitalistischen Gesellschaft, die ihn aufrechterhält.
Das Werk wurde im Rahmen der Ausstellung mit dem Titel „The Weight of Things“ zusammen mit über 40 weiteren Werken gezeigt, darunter Installationen, Skulpturen und Gemälde, von denen einige noch nie zuvor zu sehen waren. Die Ausstellung umfasste einige von Hirsts ikonischsten Serien, darunter Natural History (Formaldehyd-Skulpturen), Spin Paintings, Medicine Cabinets, Treasures from the Wreck of the Unbelievable, Cherry Blossoms sowie Spot- und Butterfly-Paintings.
Während seiner gesamten Karriere reflektierte Hirst über die komplexen Beziehungen zwischen Schönheit, Religion, Wissenschaft, Leben und Tod. Hirst wurde erstmals 1988 in London der Öffentlichkeit bekannt, als er während seines zweiten Studienjahres am Goldsmiths College die Gruppenausstellung „Freeze“ konzipierte und kuratierte, die eine neue Welle britischer Künstler auslöste, welche die zeitgenössische Kunst neu erfanden.
Seit 1991 hat Hirst in vielen seiner bekanntesten Werke Formaldehyd verwendet, um die Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft zu erkunden. „The Weight of Things“ vereinte mehrere Beispiele dieser beeindruckenden Serie.
Weitere ikonische Serien, die in der Ausstellung zu sehen sind Spot Paintings, eine Serie, die 1986 begann und aus bunten Punkten besteht, die aussehen, als seien sie von einer Maschine gemalt worden sowie Spin Paintings, die für ihre energiegeladenen Farbausbrüche bekannt sind und immer ein zufälliges Element enthalten.
Damien Hirst beginnt für seine Serie der „Spin Paintings“ ab 1992 zu experimentieren. Für diese Serie entwickelte Hirst eigens einen Apparat, der mittels Zentripetalkraft Farbe auf kreisförmiger Leinwand verteilt. Das Endergebnis hängt dabei von der Geschwindigkeit, der Dauer der Rotation, der Fließfähigkeit der Farbe und der Farbauswahl ab.
In „The Weight of Things“ waren insgesamt sieben Werke aus Hirsts „Spin Paintings“- Serie zu sehen. Entlang der großen Wand im Erdgeschoss des MUCA hatten diese farbenreichen, großformatigen Leinwände einen exponierten Ort in der Gesamtausstellung gefunden. Neben ihrer Dimension faszinierte ihre mechanische Rotation die Betrachter*innen bereits beim Betreten der Ausstellungshalle.
Die zufällige Kompositionstechnik dieser Spin Paintings steht im Gegensatz zu den Spot Paintings von Hirst, aber beide sind Variationen der Idee einer imaginären mechanischen Malerei.
Ab 2018 arbeitete Hirst an der „Cherry Blossoms“-Serie. Sie umfasst insgesamt 107 großformatige Leinwände. Mit dieser Serie interpretiert Hirst das traditionelle und beliebte Thema der Blumendarstellung mit fröhlicher Ironie neu. Er kombiniert dicke Pinselstriche und Elemente der gestischen Malerei. In den MUCA Halls war aus dieser Serie „Spring Blossoms Blooming“ von 2019 zu sehen.
Das größte Hirst Spot Painting der Welt ist an der Museumswand im Außenbereich zu sehen. Vor dem MUCA ist zudem die Skulptur Legend (2011) ausgestellt.
„Ich bin so glücklich und aufgeregt von Christian und Stephanie Utz eingeladen worden zu sein, diese Ausstellung, The Weight of Things, in München zu präsentieren, wo ich die Gelegenheit habe, viele meiner früheren Arbeiten bis hin zu meinen späteren Serien wie Treasures from the Wreck of the Unbelievable zu zeigen. Und ein riesiges neues Spot-Painting im Freien, das von der ganzen Stadt aus zu sehen sein wird. Ich freue mich sehr an dieser Ausstellung zu arbeiten und alles in einem so einzigartigen und dynamischen Raum im MUCA zusammenzubringen.“ – Damien Hirst