Wer ist Conor Harrington?
Der 1980 in Irland geborene und an der Limerick School of Art and Design professionell ausgebildete Künstler Conor Harrington lebt und arbeitet seit 20 Jahren in London. In Conors Werk verschmelzen Elemente der neoklassischen Historienmalerei nahtlos mit zeitgenössischen Einflüssen und technischen Methoden, die von Gerhard Richter und dem Graffitikünstler Futura beeinflusst sind.
Auf Harringtons Leinwänden begegnen den Betrachtenden Adlige, Hofdamen, Soldaten und Lakaien in Kostümen des achtzehnten Jahrhunderts, die durch unbestimmte, sich auflösende Räume schweben. Der besondere räumliche Aufbau von Harringtons Gemälden spielt eine entscheidende Rolle bei ihrer Interpretation, da der jeweilige historische Moment mit den Akteuren aus der Kolonialzeit im Sog des Geschehens in sich selbst zu versinken scheint.
Wie arbeitet Harrington?
Harringtons Werke sind eine faszinierende Kombination aus Street Art und klassischer Malerei, die zum Teil an die Arbeiten von Renaissance-Künstler erinnert. Themen seiner Ölgemälde sind Motive des 18. Jahrhunderts; heroische Figuren in historischen Kostümen, übertragen in die heutige Zeit. In seinen Werken beschäftigt er sich mit soziopolitischen Themen, es geht um die Macht und den Fall von Imperien sowie um den Konflikt in der modernen männlichen Identität.
Die realistischen Abbildungen sind überdeckt mit einer lockeren Pinselführung, tropfenden Farben und abstrakten Graffiti-Elementen. Harrington ist dabei besonders an der Dynamik zwischen gegensätzlichen Elementen interessiert. Durch die Integration von Altem und Neuem schafft er in seinen Gemälden und Murals eine neue Welt zwischen klassischer und zeitgenössischer Kunst. Conor Harrington ist überall auf der Welt aktiv, seine Outdoor-Werke können an unzähligen Orten bewundert werden.
Harrington in der "25 Years"- Ausstellung im MUCA München
Im MUCA waren in der Jubiläumsshow (06.10.2022 – 10.09.2023) die beiden Gemälde „Rock Painting“ und „Tangle Twister“ sowie mehrere Studien-Zeichnungen von Harrington ausgestellt.
Die opulenten Figuren der Gesellschaft des achtzehnten Jahrhunderts stellen dabei eine Entsprechung der heutigen männlichen Führungselite dar. Die in Festfahnen gehüllte männliche Figur hat sich bildlich gesprochen in Selbstbeweihräucherung verheddert und weicht den Problemen aus, die die Gesellschaft unter ihm beschäftigt.