Wer ist KAWS?
KAWS ist ein US-amerikanischer Künstler und Designer. Er wurde 1974 unter dem Namen Brian Donnelly in New Jersey geboren. Bereits als kleines Kind begann er zu zeichnen und entwickelte früh eine Leidenschaft für Comics und Cartoons. Seinen Studienabschluss machte er 1996 an der School of Visual Arts in New York.
Schon während seines Studiums konnte er ein beeindruckendes Portfolio aufweisen. Sein geschultes Auge ermöglichte es ihm, die bekanntesten Werke der Kunstgeschichte originalgetreu zu reproduzieren. Er entschied sich aber seinen eigenen, unverwechselbaren Stil zu entwickeln.
Woher kommt der Künstlername KAWS?
Bekanntheit und den ersten großen Erfolg erlangte der Künstler bereits in den 1990er Jahren mit seinen Graffitis. Unter dem Pseudonym KAWS überarbeitete er die Anzeigen an Bushaltestellen und Telefonzellen mit seinen eigenen Motiven. 1995 trifft er in San Francisco den zu dieser Zeit schon berühmten Künstler Barry McGee. Von ihm schaut sich KAWS ab, wie man die Werbe-Panels an Bushaltestellen öffnet und die Werbe-Poster zum Bearbeiten im Studio zwischenzeitlich entfernen kann.
Zu seinem Künstlernamen inspirierten ihn die großformatigen Buchstabenkonstellationen auf kommerziellen Plakaten, die in den 1990er Jahren das visuelle Straßenbild New Yorks prägten. Die vier Großbuchstaben haben dabei keine besondere Bedeutung: KAWS wählte sie aufgrund ihres Klangs und der visuellen Komposition. Durch das Übermalen der Werbeträger setzte er seine Absicht um, öffentliche Orte zurück zu erobern.
Angefangen in New Jersey, fand seine Kunst bald den Weg in weitere Großstädte wie Paris, Berlin und Tokyo. 1996 arbeitete er kurzzeitig beim Trickfilm, für die Walt Disney Animation Studios, was seine weitere Entwicklung mitprägte.
Die "Companion"-Figur
Oft bedient sich KAWS bereits bekannten Charakteren, wie den Comic-Figuren aus den Simpsons, Snoopy oder SpongeBob, deutet sie neu und gestaltet sie auf eigene Weise um. So entsteht 2001 eine Serie von Bildern mit dem Titel „Package Paintings”. KAWS verfremdete hierfür die Charaktere der Simpsons mit seinen für ihn typischen künstlerischen Markenzeichen und nannte sie „THE KIMPSONS”.
Hier taucht auch das bei KAWS immer wiederkehrende, berühmte „Companion”-Gesicht mit durchgekreuzten Augen auf. Seine traurig, fast tot wirkenden „Companions” können als Antihelden der stets fröhlichen Mickey Mouse betrachtet werden.
1999 entwickelt der Künstler das Gesicht zu einer dreidimensionale Figur aus Vinyl weiter und verkauft diese zunächst als kleinere Spielzeug-„Companions“. Hiervon bringt er insgesamt 1500 Stück in drei Farben heraus.
Das „Companion“ wird zu KAWS Markenzeichen, das er kontinuierlich weiterentwickelt. Für ihn sei jede Figur, die er erschaffe, eine Reaktion auf die schon existierenden. KAWS bringt „Companion“ in immer größeren Maßstäben heraus. In 2019 plaziert er mit 40 Metern Länge seine bisher größte Companion-Figur mit dem Titel „Holiday“ in entspannter Pose am Fuße des Fuji in Japan.
KAWS "Companion" in der "25 Years"- Ausstellung im MUCA München
In unserer MUCA-Jubiläumsausstellung (06.10.2022 – 10.09.2023) in München stand die Acrylic-Figur 4ft Companion (dissected black) von 2009. Die linke Seite ganz in Schwarz verhüllt, die rechte Seite zeigt, was darunter liegt: Organe, Gehirn und Augen in knalligen Farben.
Der weltberühmte "Mondmann"
KAWS lebt und arbeitet mittlerweile in Brooklyn, wo ihm Motive aus der Popkultur als Inspirationsquelle dienen. Mit der Zeit wurden seine Figuren abstrakter und größer: Manche Skulpturen sind bis zu zehn Meter hoch. Dazu verwendet er Materialien wie Holz, Aluminium, Stahl und Glasfaser.
Mit seinen Werken verwischt er kontinuierlich die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz. KAWS kooperierte schon mit großen Marken wie Nike und entwarf Platten-Cover für Musiker wie Kanye West. Der von ihm für die MTV Video Music Awards 2013 entworfene „Mondmann” ist weltbekannt. Neben den Arbeiten auf Leinwand, den Zeichnungen auf Straßenwänden und großformatigen Skulpturen, entwirft KAWS auch Spielzeugfiguren. Seine Arbeiten wurden weltweit in Galerien, Museen und Open-Air-Ausstellungen gezeigt und gehören zu den Sammlungen des High Museum of Art in Atlanta, des Modern Art Museum of Fort Worth und der Rosenblum Collection in Paris. Zu den Sammlern seiner Werke gehören unter anderem der Produzent und Rapper Swizz Beatz und der Musiker Pharell Williams.