Wer ist Zevs?
Christophe Aguirre Schwarz alias Zevs wurde am 17. November 1977 in Saverne, Frankreich geboren. Bereits als 12-Jähriger beginnt er Graffitis zu machen. Er taggt täglich auf dem Weg zu Schule die Straßen seiner Heimatstadt. Am Wochenende fährt er nach Paris, wo er auf den Straßen, in den U-Bahn-Haltestellen und auf den Zügen seine Tags hinterlässt. Diese gelten als seine Spuren und somit erschafft er einen eigenen Pfad in Paris. Das Gefühl sich ausdrücken zu können und sein Zeichen zu hinterlassen, reizt ihn daran ganz besonders. So stark, dass er eines Tages bei einer Sprühaktion in einem Zugtunnel fast von einem Regionalzug namens Zeus überfahren wird. Daher kommt die Wahl seines Künstlernamens.
Zusammen mit André Saraiva und Invader, mit denen er Mitte der 90er Jahre viel kollaboriert, gehört er zu der frühen Pariser Graffitibewegung. Als Inspirationsquelle dienen ihm Werke und Biografien zeitgenössischer Künstler wie Basquiat, die seinen künstlerischen Ausdruck beeinflusst und langfristig geprägt haben.
Zevs in der "25 Years"- Ausstellung im MUCA München
Im MUCA war in der Jubiläumsausstellung (06.10.2022 – 10.09.2023) aus der Serie „Liquidated Logos“ das Werk „Liquidated olympic rings“ zu sehen.
Dieses entstand in Verbindung mit den Olympischen Spielen 2012. Zevs weist hiermit auf die Probleme hin, die mit dem Sponsoring von Sportveranstaltungen durch große Unternehmen verbunden sind.
Was sind "Visual Kidnapping" und "Liquidated Logos" von Zevs?
Zu seinen frühesten Werken gehören die „Electric Shadows“. Dabei zieht der Künstler bei Tageslicht die Schatten von Alltagsobjekten auf der Straße nach, sodass diese Schatten auch nachts sichtbar bleiben und somit die Wahrnehmung der Objekte in der Dunkelheit verändern.
Seine bekanntesten Kunstaktionen sind „Visual Kidnapping“ und „Liquidated Logos“.
Bei der Aktion „Visual Kidnapping“ entführte Zevs 2002 am Berliner Alexanderplatz ein zehn Meter großes Lavazza-Werbeplakat mit einem weiblichen Model darauf. Das Publikum und die Medien zeigten großes Interesse an der “Entführung”, sodass die Aktion ziemlich schnell berühmt wurde. Daraufhin meldete sich der Künstler mit einer Aufforderung von Lösegeld in Höhe von 500.000€ bei dem Lavazza-Konzern. Das Lösegeld wurde bezahlt und wurde als Spende an das Palais de Tokyo Museum in Paris überreicht.
In der Serie „Liquidated Logos“ erschaffte Zevs mit Hilfe von nach unten fließender Farbe bei bekannten Logos wie Chanel, McDonald’s und Louis Vuitton einen Effekt der Auflösung.